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Jolanda Schärer
Mit Vollgas in ein neues Leben
Schwer krank mit 9. Schwanger mit 17. Bösartiger Schilddrüsen-Tumor mit 26. Vize-Fitness-Europameisterin mit 39 – Jolanda Schärer hat in ihrer ersten Lebenshälfte so viel erlebt, wie viele in einem ganzen Leben nicht. Gott sei ihr immer treu zur Seite gestanden, sagt die 7-fache Mutter, die mit ihrer Familie im Engadin lebt.
Aufgewachsen als Jüngstes von vier Kindern, erlebte ich eine unbeschwerte Kindheit, bis zu meinem neunten Lebensjahr, als ich schwer krank wurde. Ich hatte plötzlich starke Atemnot und zugeschwollene Augen. Über sechs Monate hinweg war ich nur krank, ich konnte nicht in die Schule, fühlte mich als eine Last für meine Eltern und mein einziger Trost war unsere Katze. Dann endlich bekam ich einen Termin bei einem Lungenspezialisten, der starkes allergisches Asthma auf jegliche Tierhaare und Hausstaubmilben, sowie eine Lungenfunktionseinschränkung durch die lange Zeit des Asthmas diagnostizierte. Darauf wurden unsere Haustiere weggegeben und in meinem Zimmer wurde alles synthetisch. Ausserdem fuhren meine Eltern regelmässig mit mir in die Schweizer Berge zur Kur, weil die Luft dort trocken und gut für meine Bronchien war.Schlimme Entscheidung – schlimme Konsequenzen
Als es mir wieder besser ging, folgte ich meinem Bewegungsdrang hinein in die Fitness- und Tanzszene. Das wurde meine Welt, meine Identität. Dort konnte ich dem Asthma trotzen, fühlte mich frei und holte mir meinen Wert. Kaum die Schule abgeschlossen, führte ich ein Gymnastik- und Tanzstudio ganz alleine. Mit 17 Jahren wurde ich, von meinem älteren Freund zu Sex gedrängt, trotz Verhütungsmitteln schwanger. Mein Freund wollte auf keinen Fall ein Kind und er war der einzige der davon wusste. Scham und Verzweiflung trieben mich zur Abtreibung, im Glauben, dass nachher alles wieder so sei, wie vorher. Doch was für eine Lüge!
Daraufhin trennte ich mich von meinem Freund und «flüchtete» an ein anderes Ende der Schweiz. Die Schuld und das schlechte Gewissen lasteten zentnerschwer auf mir. Am neuen Ort wurde ich in eine Jugendgruppe eingeladen und sah bei ihnen einen Film zum Thema «Abtreibung und was Gott dazu meint». Ich war mitten ins Herz getroffen. Noch am selben Abend bat ich Jesus zuhause voller Schmerz und Leid um Vergebung für das, was ich getan hatte. Und im selben Moment erlebte ich diese gewaltige Vergebung psychisch wie auch physisch. Eine unglaublich grosse Schuld fiel spürbar von mir ab. Ich bekam einen tiefen Frieden ins Herz und in mein Bewusstsein. Trotzdem wusste ich, dass ich mein Baby nicht mehr lebendig machen konnte. Das blieb die Konsequenz dieser Sünde.
Neue Hoffnung – neues Leid
Trotz diesem einschneidenden Erlebnis der Vergebung, habe ich mein Leben wieder selber in die Hand genommen. Erst als ich 25 Jahre alt war, begriff ich bei einer christlichen Veranstaltung, dass das, was diese jungen Leute dort hatten, genau das war, was auch ich wollte. Ich begriff, dass Gott mich geschaffen hat und mich innig liebt. So lud ich Jesus in mein Leben ein. Meine Identität war nun nicht mehr die Fitness-und Tanzszene, sondern Jesus Christus.
1989 kam ein weiterer Rückschlag: Die Diagnose bösartiger Schilddrüsentumor mit stark erhöhten Blutwerten. Im kindlichen Vertrauen auf Gott akzeptierte ich diese Tatsache. Ich dachte mir «…und wenn es dazu dienen soll, dass ich im Krankenhaus von dir, Jesus, erzählen darf». Einige Wochen später war ich in einem anderen Gottesdienst und plötzlich stand eine mir unbekannte Person auf und sprach: «Gott hat mir gezeigt, dass eine Person anwesend ist, die ganz schlechte Blutwerte hat. Diese Person soll doch bitte nach vorne kommen. Wir möchten für sie beten». Nach längerem Zögern ging ich nach vorne, worauf sie für mich, im Namen Jesus Christus, um Heilung beteten. Und das Wunder geschah. Auf der Stelle wurde ich geheilt. Die Ärzte bestätigten kurz darauf die wunderbare Heilung.
Gott überrascht mich schon wieder
Mit 30 absolvierte ich nach langem Wunsch eine Ausbildung in der Hauswirtschaft. Noch in den letzten Wochen meiner Ausbildung bekam ich die Möglichkeit, bei einem möglichen Arbeitgeber vorzusprechen, der später mein Ehemann wurde. Er war seit wenigen Wochen verwitwet. Seine Frau war bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen und hinterliess neben ihrem Ehemann auch drei kleine Kinder. Auf der Stelle habe ich die Kinder in mein Herz geschlossen und entschied mich, in diese grosse Lücke zu treten und mein Möglichstes zu geben.
Gott hatte mich dafür vorbereitet und führte uns so, dass wir nach zwei langen und intensiven Jahren zum Entschluss kamen, im Namen Gottes einen Ehebund zu schliessen. Wir heirateten 1995, ich adoptierte die drei Kinder und wir bekamen vier weitere geschenkt. Unsere Ehe hält bis heute. Wir haben nicht alles im Griff, wir stolpern immer noch und fallen hin, doch mein Mann und ich dürfen beide bezeugen, dass unser grosser Gott uns immer wieder aufhilft.
Plötzlich Vize-Europameisterin
Trotz meinem Asthma durfte ich im Jahr 2002 an der Fitness-Europameisterschaft in Frankfurt a. M. den 2. Platz gewinnen. In der Zeitung stand daraufhin: «Mit Gottes Hilfe zur Silbermedaille». Dadurch wiederum hat mir Gott verschiedene Türen geöffnet, damit ich zu seiner Ehre aus meinem Leben erzählen darf.
Dieses Jahr gehe ich meinem 51. Geburtstag entgegen und freue mich, dass Jesus zu uns als Ehepaar und auch als Familie so gnädig und barmherzig ist. Mein Wunsch ist, dass ich mit meinem Leben Jesus dienen kann. Ich möchte authentisch sein, mitsamt meinen Schwächen. Und ich möchte Menschen ermutigen, die rettende Hand Gottes zu ergreifen!
Zur Autorin
Die Mutter und Hausfrau Jolanda Schärer lebt in Brail, Kanton Graubünden. Sie unterrichtet verschiedenste Group-Fitnesslektionen, ist Autorin ihrer eigenen Lebensgeschichte «Mit Power und Herz» und ist als Referentin bei Frauenfrühstückstreffen, Gottesdiensten und Jugendanlässen unterwegs.Zum Thema:
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Datum:
24.08.2014
Autor: Jolanda Schärer
Quelle: Jesus.ch
Autor: Jolanda Schärer
Quelle: Jesus.ch